Richtig bewerben: Mitarbeitende werben Mitarbeitende
In meiner Blog-Rubrik „Richtig bewerben“ erhalten Sie verschiedenste Tipps zur Jobsuche, angefangen von der Erstellung überzeugender Bewerbungsunterlagen bis hin zum Verhalten im Vorstellungsgespräch oder im Assessment Center.
Eine Kundin sprach mich an auf das Konzept „Mitarbeitende werben Mitarbeitende“ und interessierte sich für meine Einschätzung. Kennen Sie das Konzept?
Unternehmen haben Stellen zu besetzen und prämieren Bewerbungen bzw. Einstellungen, die sich aus dem Kollegenkreis ergeben haben. Ich habe dieses Konzept in meinem ersten Job kennengelernt, als wir ohne Ende Call Center-Mitarbeitende gesucht haben. Die Kolleginnen und Kollegen haben in ihrem Netzwerk über die offenen Positionen berichtet. Die Bewerbenden haben dann in ihren Unterlagen vermerkt, dass sie von Person xy informiert wurden und die Kolleginnen und Kollegen haben ein entsprechendes Formular ausgefüllt. Wenn sich die Bewerberin/der Bewerber erfolgreich im Auswahlverfahren „geschlagen“ und eine Zusage erhalten hat, gab es eine Prämie für die Kollegin/den Kollegen, der den neuen Mitarbeitenden ins Unternehmen gebracht hat. Die Aktion war sehr erfolgreich.
Aus Sicht der Bewerbenden
Wenn ich eine Person kenne, die in dem Unternehmen arbeitet, bei dem ich mich bewerben möchte, und ich zu dieser Person einen guten Draht oder ein Vertrauensverhältnis habe, kann ich davon ausgehen, dass sie mir relevante Informationen zur Stelle, zur Firma, zum Miteinander verschaffen kann. Eine tolle Informationsquelle, die ggf. auch ein paar „Haken und Ösen“ berichten kann, was ja bei der Entscheidung für einen Jobwechsel auch sehr wertvoll ist. So habe ich im besten Fall ein viel differenzierteres Bild als wenn ich nur von außen auf das Unternehmen gucke.
Aus Sicht der vermittelnden Kollegen
Die Kolleginnen und Kollegen, die die neuen Mitarbeitenden vermitteln, gestalten den Kollegenkreis aktiv mit und werden dafür in Form einer Prämie belohnt. Es kann sich um einen monetären Betrag handeln oder um eine attraktive Sachprämie.
Andersherum sagen natürlich auch einige Mitarbeitende: „Person xy aus meinem Bekanntenkreis hat mich auf die Stellenanzeige angesprochen, aber ich scheue mich, sie über die Aktion zu vermitteln. Wir kennen uns nicht besonders gut, und wenn es nachher nicht läuft, möchte ich nicht, dass mein Name darunter leidet und man sich fragt, wen ich denn da bitte schön eingeschleust habe.“
Ein gutes Abwägen, was Vor- und Nachteile für mich als vermittelnde Person haben kann, ist also ratsam.
Vorteile für das Unternehmen
Ich habe von Unternehmen gehört, die inzwischen auf hochpreisige Stellenanzeigen verzichten und nur noch mit der Aktion „Mitarbeitende werben Mitarbeitende“ arbeiten. So kommt es zu finanziellen Einsparungen.
Andererseits haben die Unternehmen, wenn alles gut läuft und sich die neuen Mitarbeitenden als „guter Griff“ erweisen, für eine geräuschlose Stellenbesetzung gesorgt. Nach dem Motto „Karla Käfer ist eine tolle Mitarbeiterin, sie würde ja keine Personen bei uns einschleusen, die sich in der Zusammenarbeit als schwierig erweisen.“ Was kann der Unternehmenskultur und der (bereichsübergreifenden) Zusammenarbeit besseres passieren?
Noch mehr Tipps
In verschiedenen Blog-Beiträgen oder auch in meinen Bewerbungstrainings in Wiesbaden, Frankfurt und im Rhein-Main-Gebiet erhalten Sie noch mehr Tipps für Ihre Bewerbung.
Wenn Sie Fragen haben, sprechen Sie mich gerne an! Hier finden Sie meine Kontaktdaten.
* Dies ist kein Werbeblog, ich habe keinerlei Kooperationen mit den von mir erwähnten Bewertungsportalen.
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